Die Schule in El Paraiso Verde
(UP)Unsere Schule hier im Paraiso Verde hat derzeit etwa 20 Schüler zwischen 6 und 16 Jahren.
Wir sind eine reine Siedlerinitiative, d.h. Eltern und Lehrer vereinbaren die organisatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen, unter denen unterrichtet wird. Auch inhaltlich findet ein reger Austausch zwischen Eltern und Lehrern statt, wo das gewünscht ist.
Die Reljuv S.A. stellt das Gebäude und steuert die Betriebs- und Erhaltungskosten des Gebäudes bei.
Die Lehrerschaft setzt sich aus -in der Regel- studierten Fachleuten ihres Faches zusammen, die vereinzelt auch eine pädagogische Ausbildung haben. Die wirtschaftliche Situation der Schule erlaubt es derzeit noch nicht, von einem Lehrergehalt zu leben, d.h. alle Lehrenden tun dies maßgeblich aus Liebe zu den Kindern und Freude an der Arbeit mit ihnen.
Um die wirtschaftliche Situation zu verbessern, haben wir begonnen, die Schule mehr und mehr auch als ein wesentliches, geistiges Zentrum unserer Gemeinschaft zu entwickeln, in dem Vorträge, auch Erwachsenenbildung, Konzerte und sonstige Veranstaltungen stattfinden und die finanzielle Unterstützung nach und nach auch von der ganzen Gemeinschaft getragen wird.
Wir streben an, dass die Kinder sich mit Freude aktiv und im sozialen Miteinander neue Lerninhalte und Erfahrungsbereiche erschließen. Wenn kritische, selbständige junge Menschen mit einem Gefühl für richtig und falsch und einer ethischen (ehrlichen) Grundeinstellung voll Zuversicht in eine Welt eintreten, die heute noch gar nicht absehbar ist, haben wir unser Ziel erreicht.
Kinder, die sich Wissen selbständig aneignen und in die Praxis umsetzen können, erfordern einen ganzen Blumenstrauß an Eigenschaften und Fähigkeiten:
- den Mut und die Ausdauer (Wollen), sich selbst gesetzte Ziele und Vorhaben auch bei eintretenden Schwierigekeiten und Widerständen mit Bedacht aber auch mit Nachdruck zu verfolgen
- ein gutes Gefühl für sich selbst (Stichwort Lebensplan) und
- Empathie für den Mitmenschen (Fühlen), um emotional adäquat auf die zeitlich und räumlich aktuellen Lebensumstände reagieren zu können
- die praktische und gedankliche Beherrschung der Kulturtechniken unseres modernen Alltags (Denken), die eben für die selbständig Aneignung neuen Wissens und neuer Fertigkeiten erforderlich sind
- die gedanklich klare und logische Erschließung der gemachten Erfahrungen oder erhaltenen Informationen, um sich ein fundiertes, unaufgeregtes und vor allem eigenes Urteil zu bilden, ohne unkritisch wirklichen oder scheinbaren Autoritäten zu folgen.
Daher stehen alle diese Aspekte in ihrer Wechselbeziehung untereinander im Fokus unserer Bemühungen.
Die spanische Sprache wird bei uns von paraguayischen Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet.
Die Fächer Englisch und Deutsch im Moment noch von deutschen Lehrern, obwohl auch im Englischen das Bestreben besteht, muttersprachliche Lehrer zu finden.
Die Internationalität der Gemeinschaft im EPV ermöglicht und erfordert die Mehrsprachigkeit ihrer Mitglieder.
Wir wollen junge Menschen dazu befähigen, sich auch selbst ernähren zu können, sich im wertschätzenden Verständnis in der sie umgebenden Natur zu bewegen und eine breite Palette handwerklicher Tätigkeiten auszuüben.
Die älteren Schüler sollen in die Lage versetzt werden, eine Projektidee nicht nur zu entwickeln, sondern ihre Umsetzung auch zu planen, zu organisieren und letztlich durchzuführen.
Die Präsentation der Projektergebnisse in freier Rede vor einem Publikum gehört ebenso zu den angestrebten Fähigkeiten wie die künstlerischen Darbietungen entsprechend den Neigungen und Talenten der Kinder.
Für uns sind künstlerische Betätigungen kein rein ästhetischer Selbstzweck, sondern wirksame, persönlichkeitsbildende Erfahrungen, deren Wert sich nicht unmittelbar am Ergebnis der Darbietung absehen lässt.
Wir respektieren die angeborenen Neigungen der Kinder, versuchen, diese zu erkennen und zu fördern, um sie so auf dem Weg zum Finden und Verfolgen ihrer Lebensziele ermutigend zu begleiten.